Die Kampfkünste sind im westlichen Kulturkreis meist eine Domäne der jungen Menschen. Kein Wunder, denn da geht es meist um Wettkämpfe und um die Steigerung der körperlichen Leistung. Von daher ist die Bezeichnung Sport durchaus angebracht. In den alten Systemen, die man am besten als Kampfkunst bezeichnen sollte, war neben den körperlichen Aktionen ein großer geistiger und spiritueller Anteil in der Übung gefordert. Für den Anfänger ist es notwendig die äußere Form (Techniken, Abläufe, u. a) seiner Kunst zu erlernen, der Fortgeschrittene aber soll hier anstreben seine Individualität und Persönlichkeit auszudrücken. Man kann das mit der Musik vergleichen: Jeder Anfänger muß die Noten lernen und zunächst Stücke auswendig spielen, doch der richtige Musiker gibt dem vorgegebenem Stück seine eigene Interpretation und damit Ausdruck. Die Kampfkünste wurden Ursprünglich genauso verstanden. Doch als sie in den Westen exportiert wurden, ging dieser Aspekt verloren, und der rein körperliche Anteil trat in den Vordergrund. Diese verfälschte Auffassung über die Kampfkünste hält sich heute hartnäckig und wird von der Mehrzahl der Lehrer vertreten.
Der Unterschied zwischen Kampfkunst und Kampfsport