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Was hat Zen mit Taekwondo zu tun?

Taekwondo scheint mit dem Zen nicht viel gemein zu haben, da doch die offensichtliche Kriegermentalität dem Zen fremd ist. Wenn wir an Taekwondo denken, fallen uns zunächst Athletische Bewegungen, durchgeschlagene Bretter, verletzte Menschen und der Geist des Samurai ein. Gibt es also Gemeinsamkeiten zwischen Zen und den Kampfkünsten?

Die Kampfkünste scheinen zunächst eine eher kriegerische Kultur hervorzubringen, doch letzlich geht es in erster Linie um die Entwicklung von Disziplin und Bewusstheit sowie um die Verschmelzung mit dem, was man gerade tut. Wenn Sie Taekwondo ernsthaft trainieren, versuchen Sie, in der Bewegung ganz aufzugehen. Das ist die Verbindung zum Zen. Im Taekwondo wird der Geist genauso geschult wie der Körper. Man investiert zwar viel Zeit im körperlichen Training, bei dem Tritte und Schläge geübt sowie Kondition aufgebaut wird, doch am Ende wird der Bewegungsablauf zur Meditativen Übung. Das Geistige Training, das die Bewegung zur zweiten Natur werden lässt, also Geist und Körper eint, ist wichtiger als der Aufbau von Muskeln. Menschen die ernsthaft Taekwondo üben, wissen, dass es letztlich um Einheit und ungehemmten Fluss der Bewegung geht.

Die meisten Menschen denken, das es im Zen bzw. in der Meditation darum geht, seine Aufmerksamkeit auf etwas zu fokussieren, so dass man ausserhalb dessen nichts mehr wahrnimmt oder gar in eine Art Trance verfällt. Aber das ist hier nicht gemeint wenn wir von Meditation sprechen. Wenn wir Zen üben verlieren wir unsere Umgebung nicht aus den Augen, nur weil wir uns auf unser Atem oder unserem Koan konzentrieren. Ganz im Gegenteilwir sind uns unserer Umwelt vollkommen bewußt und versuchen uns in die Einheit der Dinge einzufügen.

Zum Training im Taekwondo gehört somit auch immer die Meditation. Nur so entwickeln wir die erforderliche Konzentration und die geistige Einstellung die uns zu guten Kämpfern werden lässt. Nun mag man der Ansicht sein, das die Ausbildung im Taekwondo die Lust an der Gewalt fördert, doch in Wirklichkeit ist es genau anders herum. Ein guter Taekwondo-Schüler übt sich sowohl in körperlicher als auch in geistiger Disziplin. Das heißt er übt sich in Meditation und Mitgefühl und möchte der Gemeinschaft dienen. Damit ist Zen für den Taekwondo Schüler ein hervorragendes Werkzeug um hierin herausragendes leisten zu können.